Geographie-Fachtagung Ruhrgebiet 2025

 

Das Ruhrgebiet ist Wiege und Herzstück der deutschen Industrialisierung, in dem Kohle und Stahl, Schrebergärten und Hochöfen, Taubenzüchter und Großindustrielle in Symbiose auftraten und mit dessen Menschen man bis heute eine besondere Mischung aus Solidarität, Offenheit und Lokalpatriotismus verbindet.

Mit dem endgültigen Ausstieg aus der Steinkohleförderung im Jahr 2018 endete eine über 150 Jahre andauernde Ära der deutschen Industriegeschichte. Ein Ende, welches Jahrzehnte benötigte, um es zu realisieren.

Der ehemals vom „Pulsschlag aus Stahl“ bestimmte Ruhrpott machte seit den 60er Jahren Schlagzeilen mit hoher Dauerarbeitslosigkeit, Armut und Verödung städtischer Räume. Doch erst die Montankrise Anfang der 90er Jahre erzwang Umstrukturierungsmaßnahmen, die sich gezielt neue wirtschaftliche Standbeine und eine auf Diversifizierung setzende Strategie auf die Fahnen schrieben.

Heute bewirbt sich die Region als Schmelztiegel für Tradition & Innovation, in dem es um Cluster und Leitmärkte in den Bereichen GreenTech, Ressourceneffizienz, Cybersecurity sowie Logistik und Gesundheitswesen geht.
Man präsentiert sich als international angebundene Metropolregion mit dem größten Binnenhafen Europas, Warentransporten via „Neuer Seidenstraße“ nach China, der deutschlandweit höchsten Dichte an Hochschulen sowie einer wachsenden Zahl von Innovations-, Technologie- und Gründerzentren, neben einem prosperierenden Gesundheits- und Tourismussektor. Auch wichtig ist die Tatsache einer hohen Dichte von fünf Opernhäusern, Konzertsälen, Theater, Musical-Hallen, neben den vielen Sportanlagen – so wird die Universiade 2025 hier ausgetragen, ohne Neubauten (!).

Der Weg dieses Wandels von der Kohle- und Stahlregion zum Standort für Dienstleistungen, Forschung und Kultur wird von sichtbaren Spuren gezeichnet und soll Thema unserer diesjährigen Fachtagung sein. Aktuelle wirtschaftliche und politische Trends werden uns dabei ebenso wie die vielfältigen Anknüpfungspunkte für den Geographieunterricht beschäftigen.

Nachhaltige Strategien zur Nutzung, ökologischer Umgestaltung und integrierter Stadtentwicklung werden mehr und mehr zum Thema. An dieses knüpfen wir mit dem Exkursionstag während unserer Tagung an. Naherholungsgebiete, wie der Landschaftspark Nord, der Phönixsee, Halde Hoheward/Tetraeder sind Lehrbuch-Beispiele für die Rekultivierungsmaßnahmen und Nutzungsumwidmungen einer traditionellen Industrielandschaft. Einst als dreckigster Fluss Deutschlands bezeichnet, gilt die Renaturierung der Emscher mittlerweile als Vorzeigeprojekt, welches in internationalen Fachzeitschriften positiv besprochen wird.

Das Gasometer in Oberhausen oder die Zeche Zollern (Jugendstil) stehen stellvertretend für eindrucksvolle Industriedenkmäler, welche mit Veranstaltungen und Ausstellungen alljährlich Millionen von Touristen anziehen.


Themen der Unter- und Mittelstufe:
Heimatkunde, Landschaftswandel durch Landschafts- und Ressourcennutzung, Industrialisierung

Themen der Oberstufe:
Geologie, Lagerstätten, Industrialisierung/Tertiärisierung, Strukturwandel, Deindustrialisierung, Reindustrialisierung, Rekultivierung, Transformation, nachhaltige Stadtentwicklung.

 

Fotos von Wolfgang Debus und Klaus Weißinger

 

Geo-Fachtagung 2025 Ruhrgebiet
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